Hybrid Expo: Frankfurt wants JoJo

Frankfurt wants JoJo (Deborah Schmidt & Anna Bolender)

Die Aktion „Frankfurt wants JoJo“ setzt sich aus einer performativen Befragung, einer Installation in Form einer Statue und einer fiktiven Website zusammen.Die Künstlerinnen setzen sich darin mit der Aufarbeitung von Geschichte im städtischen Raum auseinander. Dabei entstand das Kunstwerk, welches zwischen politischer Aktion, feministischer Kritik, sozialer Vermittlung und performativer Fiktion oszilliert.

Website zum Projekt: https://kunstundliteraturhistorikinhessen.webnode.com

Neben der Frankfurter Statue von Arthur Schopenhauer in den Obermain Anlagen, über dessen bekannten Sexismus Vorbeigehende bisher nicht informiert werden, wurde eine Statue seiner Mutter, Johanna Schopenhauer, installiert. Diese Statue bedient drei Aspekte: Zunächst einmal hat dieses Denkmal einen nicht zu übersehenden Volltext als Tafel unter der Büste, welcher durchaus kritisch mit der abgebildeten Person umgeht. Zum anderen wird durch die räumliche Verknüpfung von Mutter und Sohn durch die Information zu ihr auch Information zu ihm gegeben – zum Beispiel zu seinem Frauenhass. Der dritte, und vielleicht wirksamste Aspekt der Statue bleibt aber, dass auf dem Sockel das Gesicht einer Frau thront – etwas, das nicht nur in Frankfurt eine absolute Seltenheit ist.

 

 

Die Künstlerinnen befragten vorbeigehende Menschen im Namen der fiktiven Organisation „Verein für Kunst- und Literaturhistorik e.V.“ zu der Statue und der – ebenfalls fiktiven – Möglichkeit, sie in Frankfurt fest zu installieren. Die Befragten waren zu fast 100% positiv gestimmt und sind als Soundscape zum Kunstwerk zu hören. Neben der Befragung wurden die Teilnehmenden auch auf die Website des fiktiven Vereins hingewiesen, auf der eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema und eine Abstimmung zur festen Installation von Johannas Statue möglich ist. Die Künstlerinnen hoffen, so viele positive Stimmen zum Projekt zu bekommen, um vielleicht tatsächlich an die Stadt Frankfurt heran zu treten, und etwas gegen die bestehende Situation der fehlenden Informationen zu vielen Männern, an die mit Denkmälern erinnert wird, und der extremen Unterrepräsentation historischer Persönlichkeiten anderer Geschlechter im öffentlichen Raum zu tun.

Link zur Online-Abstimmung